Seit dem 10. Juni 2022 kann im Sonderausstellungsbereich im zweiten Obergeschoss des Schlosses Moritzburg die Ausstellung "Sachsens Afrika" besichtigt werden. Sie entstand im Rahmen eines Forschungsprojekts der Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH. Inhalt der Ausstellung sind die kulturellen Wechselwirkungen zwischen Sachsen und Afrika im Augusteischen Zeitalter – aber auch schon davor. Schwarze in Sachsen waren zunächst vor allem die sog. "Kammermohren" am Hof der Kurfürsten von Sachsen und Könige von Polen. Dr. Lars-Arne Dannenberg und Dr. Matthias Donath erarbeiteten die Inhalte der Ausstellung und recherchierten dafür rund zwei Jahre in Archiven, während Margitta Hensel die Afrikaexpedition Augusts des Starken 1731-1733 in den Blick nahm. Projektleiter war Dr. André Thieme. Die Ausstellungsgestaltung nahm Antje Werner in Zusammenarbeit mit Anja Maria Eisen vor. In die Ausstellung sind "Interventionen" von Aktivistinnen integriert, die den vorgeblich "weißen" Blick auf Afrika kritisch hinterfragen. Die beiden Politikwissenschaftlerinnen, die für diesen Teil verantwortlich zeichnen, sind der Meinung, in Buch und Ausstellung werde ein "größtenteils weißer, kolonialer und eurozentrischer Blick" auf schwarze Menschen gerichtet, wozu Udo Lemke in der "Sächsischen Zeitung" vom 10. Juni 2022 kommentierte: "Für den Vorwurf der Reproduktion kolonialer und rassistischer Denkmuster, Bezeichnungen und Darstellungen, den sie erheben, lassen sich in der Schau allerdings keine Belege finden."
Zur Ausstellung erschien beim Via Regia Verlag der reich bebilderte Begleitband "Augusts Afrika" (https://via-regia-verlag.de/laender-und-regionen/sachsen/andre-thieme-matthias-donath-hrsg-augusts-afrika). In ihm sind die aktuellen Forschungsergebnisse des Zentrums für Kultur//Geschichte enthalten.